Eine Verwechslung mit gutem Ausgang…

 

Der folgende Beitrag erzählt von einer Verwechslung, die zu einem überraschend guten Ende führte. Der Anlass hierzu war eine Kleinigkeit, wie sie jedem von uns passieren kann. Deshalb ist es auch nicht wichtig, von wem der Bericht stammt. Das Ergebnis war eine unerwartete Hilfe für einen Mitmenschen, womit niemand rechnete

Der Beitrag soll uns ermutigen, nicht alles nur der Vernunft zu unterwerfen, sondern unser Vertrauen in unseren Glauben stärken, dass Gott in Situationen wirkt und verändert, gerade dann, wo wir gar nicht damit rechnen.



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„Ihr Päckchen mit den gebundenen Ausdrucken ist angekommen. Gerade, als es mir wieder so schlecht ging. Immer wieder lese ich darin und bete. Gott hat mir einen Engel geschickt“.

So lautet ein  Auszug aus einem Brieftext von einer Frau, die große Probleme hat. Kurz vorher hatte sie ihren Mann verloren. Jahrelang pflegte sie ihn. Von den Kindern fühlte sie sich  verlassen, obwohl jene, weit entfernt, durchaus Fürsorge für die Mutter zeigen. Die lange Pflege des Mannes und nun die Leere: alles zehrte; auch am Glauben….

Ja, das mit dem Engel, den Gott schickte, ist so eine Sache, salopp ausgedrückt. Wer wird da nicht verlegen? Es ist einem fast peinlich. Man weiß doch selbst, wie unvollkommen wir Menschen sind und dann gleich zum Engel zu werden; oder so ähnlich. Bescheidenheit und  Demut sind angesagt.

Wie kam es gerade dazu? Urlaub war geplant mit einer Besuchsfahrt nach Köln, dies schon vor zwei Jahren. Man könnte ja eine Pause einlegen in Braunfels, so für 2-3 Tage. So war es dann auch im Haus Höhenblick.

Im Speisesaal sitzt eine Gruppe mit einem Pastor bei den Mahlzeiten. Ich esse am Nebentisch. Beim Nachtisch informiert der Pastor, wann und wo sich die Gruppe wieder  trifft. Die Abraham-Geschichte  wird weiter betrachtet. „Sie sind gerne mit eingeladen, wenn Sie wollen.“ Ich wollte. Man hört Bekanntes, legt mit aus, bringt Gedanken in die Diskussion ein. Ein schöner Einschub an den drei Tagen der Ruhe und Besinnung. Lüftungspause. Eine Frau spricht mich an, wir unterhalten uns, ich verspreche ihr am nächsten Tag eine  Information zum Thema und meine Adresse zu geben.

Am Folgetag treffen wir uns wieder zur Fortsetzung des Seminartags. Ich gehe auf die Frau  mit dem Blatt in der Hand zu, will mein Versprechen wahr machen und jene stutzt. Nichts versteht sie von dem was ich sage. So kann man sich Gesichter falsch einprägen und produziert nur Erstaunen. Doch die Gruppe verbindet, man wundert sich, unterhält sich trotz der Verwechslung, und der Zettel verbleibt bei der falschen Person.

Und wo ist das Besondere an der Sache? Nun, zu Hause zurück, bekomme ich eine Grußkarte und eine selbst gemachte kleine Handarbeit zur Zierde. Ich schreibe zurück, ab und zu kommt eine Antwort mit Schilderungen zum Alltag, zur Befindlichkeit und ganz Persönlichem. Das Alleinsein ist bedrückend. Die vielen Verwaltungsdinge nach dem Tod des Mannes sind bewältigt. Natürlich halten die Kinder Verbindung und doch – in der Trauer schwankt das Stimmungsbild. Kein Gejammer; aber viel Traurigkeit ist da.

Wir kommen in tieferen Kontakt, manches Wort, Gedicht, mancher Hinweis kann Trost geben. Gedanken zu Gott, zu Jesus Wirken in der Welt sind dabei mit eingebunden. Und so führt  der  eingangs geschilderte Briefauszug zur Aussage mit dem Engel.

War die Verwechslung nun Zufall? Gibt es für Christen überhaupt einen Zufall? Hatte Gott bei diesem Zufall vielleicht doch seine Hand im Spiel? Dessen bin ich mir gewiss. Für uns Christen gibt es keine Zufälle – und Engel? Gewiss  bedient sich Gott Menschen, um zu wirken und zu verändern. In diesem Fall durfte ich aus dem Empfinden der Frau heraus zum Engel werden.  Gott sei Dank!                                                                  

Ungenannt 2019-10


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Veröffentlicht
08:41:06 09.10.2019